fryj, të frysh, frymë – Es ist nur ein Hauch

Die albanisch-italienische Künstlerin Erdiola Kanda Mustafaj tritt mit einer eigens konzipierten Arbeit in den Dialog mit dem Kreuzgang und dem Kirchenraum von St. Jodokus.
Im Mittelpunkt ihrer Kunstinstallation steht ein Ritual ihrer Großmutter, die im Süden Albaniens lebt und dieses Ritual mit den Elementen Feuer und Wasser, in Gesten sowie in einer ausschließlich mündlich überlieferten Sprache praktiziert. Die Art und Weise, wie sich Mustafaj mit diesem tradierten Ritual in ihrer Kunst auseinandersetzt, zeigt ihr tiefes Verständnis für kulturelle und spirituelle Ausdrucksformen. Für den Kreuzgang von St. Jodokus entwickelt die multidisziplinär arbeitende Künstlerin eine Installation mit zwei Videoarbeiten, einer Soundinstallation und einem Objekt. Die eine Videoarbeit zeigt und interpretiert das tradierte Ritual, das andere Video und das Objekt eröffnen eine gedankliche Weiterführung. Die Soundinstallation, die den sprachlichen Anteil des Rituals der Großmutter wiedergibt, führt durch den Kreuzgang. Mit der Dauerschleife, dem Loop des Sounds wird das kreisende Durchschreiten eines Menschen durch den Kreuzgang aufgegriffen. Der Sound verbindet Videoarbeiten und Objekt miteinander, und es ist möglich an jeder Stelle in die Ausstellung einzusteigen.